Vince Webers Lebenslauf: Also, 1963 - mit 10 Jahren - der erste Klavierunterricht. Habe leider wenig begriffen, hatte aber zwei Ohren.Dank meiner toleranten und liebevollen Eltern konnte ich Tag und Nacht improvisieren. Drei Jahre später habe ich den Blues erfunden. Meine Schwester zeigte mir Akkorde auf dem Klavier und brachte mir Aufnahmen von Lightnin' Hopkins, Champion Jack Dupree, Taj Mahal und vielen anderen Blues- und Boogie-Größen mit. Die Bluenotes trafen mich mit voller Wucht. Mit 16 strolchte ich durch die Kneipen am Hafen (Zwiebel, Tante Hermine, River-Kassematten, u.s.w.). Zu der Zeit traf ich Hans-Georg Möller, der mir nun gänzlich die Ohren für Piano-Blues und Boogie öffnete. Die Musik wurde mein Leben.
Ich machte alle Clubs unsicher, in denen ein Klavier rumstand. In einem dieser Läden traf ich eines Tages Otto Waalkes, der mich als sein Vorprogramm mit in die große weite Welt nahm. Nicht ganz einfach, aber lehrreich! 1976 dann die ersten offiziellen Lorbeeren: Ich wurde staatlich anerkannter Boogiefreak, d.h. ich bekam den deutschen Schallplattenpreis für mein erstes Album "The Boogie Man" - auf Otto's Label Rüssel-Räckords. Teilweise wurde das Album in Hamburg's legendärer "Fabrik" aufgenommen, wo ich von nun an 14 Jahre lang (!) jeden letzten Freitag im Monat spielte.1978 dann das zweite Album "Blues'n Boogie". Im gleichen Jahr mit Inga Rumpf meine erste "Back to the Roots"-Reise in die USA. Viele gute Leute getroffen und viele Pianos ausprobiert.1979 dasselbe nochmal, Blues'n Boogie pur! 1980 dann Album Nr. 3: "Vince The Prince", auf dem ich die vielen Eindrücke dieser Reisen aufgearbeitet habe. Zwischendurch immer viele Clubgigs und Festivals gemeinsam mit so guten Leuten wie Big Joe Williams, Abi Wallenstein, Henry Heggen, Axel Zwingenberger, Jay Mc Shann, James Booker, Chuck Berry und Champion Jack Dupree. Nebenbei viel Spaß gehabt als Redakteur und Moderator beim NDR mit meiner eigenen Sendung "Blues am Dienstag".1987 das 4. Album "Boogie On A Blue Song". Ja sonst immer wieder Blues-Reisen nach Chicago, L.A. und San Francisco.1991 das Album Nr. 5: "Octoroon" und1995 von allen meinen Alben die besten Stücke auf 2 CD's "The Best Yet".Ich hoffe Ihr habt viel Spaß mit meiner Musik.Vielleicht sehn wir uns ja mal - bis denn.Euer VINCE.
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Vince Weber wurde beim German Boogie Woogie Award "Pinetop" 2011 von der Jury in die Hall of Fame des deutschen Boogie Woogie befördert.
Nach einem leichten Schlaganfall Anfang 2012 konzentrierte er sich auf Bluesgesang und ließ sich dabei oft von Axel Zwingenberger begleiten.
Im Februar 2020 verstarb Vince Weber im Alter von 66 Jahren in Hamburg nach langer, schwerer Krankheit. Er wird mit seinem unverwechselbaren Spielstil auf zahlreichen Schallplatten- und CD-Aufnahmen, im Spiel vieler jüngerer Pianisten und im Herzen zahlloser Fans weiterleben.
- Boogie Woogie Session ´76 - live in Vienna
- 15.12.2015
- Vagabond Records
- Vince Weber, Hans-Georg Möller, Martin Pyrker, Axel Zwingenberger, Torsten Zwingenberger
- Delta Echo
- 08.09.2009
- styx records
- Vince Weber, Peter Müller
- The Boogiemeisters
- 16.11.2007
- Ja/Nein Musik (edel)
- Vince Weber, Axel Zwingenberger
- Into It
- 2002
- Stomo (in-akustik)
- Vince Weber, Micha Maass
- The Best Yet
- 05.12.1995
- Polydor (Universal)
- Vince Weber
- Octoroon
- 27.11.1991
- DSB
- Vince Weber
- Boogie On A Blue Song
- 1987
- Electrola
- Vince Weber
- Vince The Prince
- 1980
- Vince Weber
- Blues ´n Boogie
- 1978
- Vince Weber
- The Boogie Man
- 1975
- Vince Weber
Hinweis: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
20.03.2020: Vince Weber lebt nicht mehr
Einer der wichtigsten Blues & Boogie Woogie Künstler lebt nicht mehr. Vince Weber ist am 23. Februar nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren in Hamburg verstorben. Weber hatte bereits seit einigen Jahren gesundheitliche Probleme und hatte seine Bühnenpräsenz schon vor längerem deutlich reduziert. Vince Weber - 1953 in Hamburg geboren - war einer der Musiker, die die Renaissance des Boogie Woogie in Deutschland und Europa in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts maßgeblich mitgestalteten. Bereits im Alter von 16 Jahren spielte er in diversen Hamburger Hafenkneipen. Sein Album "The Boogie Man", das von Otto Waalkes´ Label produziert wurde, erhielt den Deutschen Schallplattenpreis im Jahr 1976. Am 8. August 1988 hob Vince Weber u.a. gemeinsam mit Axel Zwingenberger das immer noch jährlich stattfindende Hamburg Boogie Woogie Connection Festival in der "Fabrik" aus der Taufe. Im Jahr 2011 durfte Weber in die Hall of Fame des deutschen Boogie Woogie einziehen, indem er den Pinetop Boogie Woogie Award in dieser Kategorie verliehen bekam. Er freute sich in siner Dankesrede damals diebisch darüber, dass er den Preis "endlich" bekomme habe. Vince Weber wurde im engsten Familien- und Freundeskreis bestattet. Seine Traueranzeige ist mit dem Spruch "I am on cloud no. 8 and play harp" überschrieben. Er wird mit seinem unverwechselbaren Spielstil auf zahlreichen Schallplatten- und CD-Aufnahmen, im Spiel vieler jüngerer Pianisten und im Herzen zahlloser Fans weiterleben.
- Dirk Föhrs vom Bluesnews Magazin würdigt Vince Weber in einem Nachruf.
04.07.2018: The Hamburg Boogie Woogie Connection feiert 30-jähriges
Wenn Axel Zwingenberger und Vince Weber die Crème der internationalen Boogie Woogie- und Blues-Piano-Szene in die Hamburger "Fabrik" zur alljährlichen Hamburg Boogie Woogie Connection einladen, rockt der Laden garantiert! Beim 30-jährigen Jubiläum nach der Initialzündung am 8.8.88 wollen alle dabei sein, deshalb gibt es gleich 2 Session-Abende am 8. und 9. August, mit unterschiedlichem Programm! Alle Facetten des Boogie Woogie werden geboten: virtuose Eleganz demonstrieren Japans bester Boogie-Pianist Keito Saito, die junge Schweizerin Ladyva und einer der Initiatoren des deutschen Boogie-Awards "Pinetop", Jo Schumacher. Die Rhythmen der Jazzwiege New Orleans zelebriert der Südafrikaner Diz Watson ebenso wie Jo Bohnsack aus Sylt. Tiefstes Bluespiano ist die Domäne von Martin Pyrker aus Österreich und von Henning Pertiet aus Verden. Jazzig-originell präsentiert sich das Dresdner Duo 2 Hot mit Klavier und Schlagzeug, und wenn Ludwig Seuss von der „Spider Murphy Gang“ an Flügel und Akkordeon groovt, liegt Karibik-Feeling in der Luft. Als Hollands Boogie- und Bluesbotschafter kommen Pianist Martijn Schok und die charismatische Sängerin Greta Holtrop in die Fabrik. Für virtuosen Boogie-Beat am Schlagzeug sorgen die Österreicherin Sabine Pyrker und Torsten Zwingenberger aus Berlin. Zwei Abende, zwei Flügel, zwanzig Musiker, Überraschungsgäste, die "Fabrik" als Boogie-Tempel: die Hamburg Boogie Woogie Connection rollt "eight to the bar" im Jubiläumsjahr! Tickets gibt es nicht nur in der Fabrik (hier gibt es exklusiv die Festivalpässe für beide Tage zu vergünstigten Konditionen), sondern z.B. auch bei Eventim.de.
31.08.2014: Boogie Woogie in TV & Radio - Aktuelle Termine
Ab und an erbarmen sich auch deutsche TV- und Radio-Redakteure und berücksichtigen abseits des Mainstreams den wunderbaren Musikstil Boogie Woogie in ihren Sendungen. Aktuell stehen folgende Sendungen auf dem Programm: 31.08.2014 - 19:30 Uhr: Für Kurzentschlossene - nämlich heute Abend - sendet das Nordwestradio von Radio Bremen ein Gespräch zwischen Arne Schumacher und dem Boogie Woogie & Blues Pianisten Henning Pertiet. In der Sendung Popwelt plaudert der Norddeutsche über sein 25-jähriges Bühnenjubiläum. 15.09.2014 - 22:00 Uhr: Etwas mehr Vorlaufzeit gibt es für einen Knaller-Termin im September: Auf den Tag vor 40 Jahren hatte der WDR in Hauptgestalt von Hans W. Ewert das 1. Boogie Woogie & Bluesfestival veranstaltet. Axel Zwingenberger, Hans Georg Möller, Martin Pyrker, Vince Weber und George Green, sowie Memphis Slim, Champion Jack Dupree und Willie Mabon rockten am 14. und 15. September 1974 die Kölner Bühne und legten damit den Grundstein für die Renaissance des Boogie Woogie in Europa. Die Sendung "WDR 3 Jazz" erinnert in einer einstündigen Sendung an das Festival. The Boogie Rocks!
31.07.2014: Jazz Talk auf NDR Info - Die Boogie Woogie Connection
Kurzfristiger Radio-Tipp: "Die Boogie Woogie Connection" ist morgen abend Thema im Jazz Talk auf NDR Info. Ab 22:05 gibt es Boogie Woogie in Vorbereitung auf die diesjährige Boogie Woogie Connection Veranstaltung am 8.8. in der Hamburger Fabrik. Axel Zwingenberger und Vince Weber stehen 1 Stunde Rede und Antwort.
23.09.2013: German Blues Challenge und German Blues Award 2013 vergeben
Georg Schroeter, Vince Weber, Micha Maass dürfen sich freuen, wurden sie doch am vergangenen Wochenende in Eutin beim German Blues Award 2013 u.a. als Sieger bekannt gegeben. Der vom Baltic Blues e.V. in Kooperation mit der Europäischen Blues Union veranstaltete Wettbewerb bedachte damit zahlreiche Künstler, die in der Boogie Woogie Szene aktiv sind: Vince Weber durfte den Ehrenpreis entgegennehmen, während Georg Schroeter sich über den Sieg in der Kategorie Piano freuen durfte. B.B. & The Blues Shacks wurden als beste Band ausgezeichnet. Micha Maass konnte gleich zweimal punkten, einmal am Schlagzeug und ein weiteres Mal mit seinem jährlich organisierten Blue Wave Festival auf Rügen. Der Sieger der ebenfalls beendeten German Blues Challenge - das Mike Seeber Trio - darf im Frühjahr 2014 an der International Blues Challenge in Memphis (USA) teilnehmen. Georg Schroeter & Marc Breitfelderzum Beispiel gewannen 2011 als europäische Teilnehmer in Memphis den Wettbewerb in der Kategorie Solo/Duo.
17.10.2011: German Boogie Woogie Awards "Pinetop" verliehen
Am vergangenen Wochenende wurde Bremen zum Mekka der Boogie Woogie Fans: Bei der Verleihung des 2. German Boogie Woogie Awards "Pinetop" trafen Musikbegeisterte aus der ganzen Republik in Bremen auf zahlreiche Preisträger, die Ihren Preis persönlich in Empfang nahmen. Leopold von Knobelsdorff und Vince Weber durften in die Hall of Fame des deutschen Boogie Woogie einziehen. Vince Weber freute sich diebisch darüber, dass er den Preis "endlich" bekommen habe. Luca Sestak wurde als Entdeckung des Jahres geehrt, während der überraschte Günther Henzel die Kategorie "Blues Piano" für sich entscheiden konnte. Stellvertretend nahm er auch für Peter Blomeyer die Trophäe für besondere Verdienste um den Boogie Woogie entgegen. Boogie Woogie Pianist des Jahres 2011 darf sich der leider aufgrund Konzertverpflichtungen verhinderte Frank Muschalle ab sofort nennen, während Moritz Schlömer den Nachwuchspreis einheimste. In der Kategorie "Blues & Boogie Woogie Piano" zeichnete die Jury - bestehend aus Jo und Viona Schumacher, Thomas Aufermann, Uwe Esselmann und Andreas Merk den Österreicher Christoph Rois aus. Ganz unbescheiden darf ich auch noch den zweiten Preisträger in der Kategorie "Besondere Verdienste um den Boogie Woogie" Christian Paul Neuhaus - nämlich mich - erwähnen. :-) Die Laudatio für mich gibt es neben allen anderen Lobreden auf der Webseite des Awards. Auf der gut besuchten Veranstaltung labten sich die Gäste nicht nur am Büffet, sondern durften auch bis in die Nacht musikalischen Darbietungen der Preisträger und weiterer Überraschungsgäste lauschen. Dazwischen blieb immer wieder Zeit für ausgiebige Fachsimpeleien. Für Langfristplaner noch die Info: Am 19. Oktober 2013 wird der Pinetop zum dritten Mal verliehen. Einen Haufen Fotos von der Veranstaltung gibt es von Lothar Dornieden auf seiner Seite Gig-Photos. und die dazugehörigen Videos in seinem Youtube-Kanal
02.07.2011: Online-Abstimmung des Baltic Blues e.V. gestartet
Die diesjährige German Blues Challenge und German Blues Awards Abstimmung ist seit dem 1. Juli freigeschaltet. Die Besucher (kurze Registrierung erforderlich) können beim vom Baltic Blues e.V. organisierten Online-Voting in verschiedenen Kategorien für Ihre Lieblingsbluesmusiker stimmen. Die Sieger dürfen an der Europäischen Blues Challenge im Jahr 2012 teilnehmen. Unter den Nominierten sind zahlreiche Namen, die auch Boogie-Freunden bekannt sein dürften (siehe u.a. weiterführende Links unten). Abgestimmt werden kann noch bis zum 31. Juli 2011.