Jo Bohnsack lebte in der boogie-freundlichen Metropole Hamburg, wo er jahrelang am zweiten Montag im Monat im Cotton Club und jedes Jahr am 8.8. beim legendären Konzert in der Fabrik live zu hören war. Sommerdomizil aber war immer sein Geburtsort Sylt, wo er mit Auftritten im Alten Kursaal und der Musikmuschel in Westerland und im Kampener Dorfkrug nicht nur seine ersten Erfolge feiern konnte, sondern auch Mal um Mal ein begeistertes Publikum in seinen Bann zog. Jo Bohnsack bildete zu Beginn mit Axel Zwingenberger, Vince Weber und Joja Wendt die Hamburg-Boogie-Connection. Insbesondere durch Konzerte mit seinem langjährigen Freund Champion Jack Dupree fuhr er internationale Anerkennung als Spitzenpianist ein. Später jammte Jo mit Roy Hargrove, Albert King, Buddy Guy Band und Michel Petrucciani, tourte wochenlang mit B.B. King. Schon mit 22 Jahren arbeitete Jo mit Eric Burdon für eine deutsche Filmproduktion.
Die solide Grundlage für die musikalische Laufbahn Bohnsacks war ein erfolgreich abgeschlossenes Studium an der Hamburger Musikhochschule – im Hauptfach natürlich Klavier. Jo Bohnsack schrieb als erster in Deutschland seine Examensarbeit über die Entstehungsgeschichte des Boogie Woogie in den USA. Sein künstlicherisches Wirken war inspiriert von den klassischen Meistern dieser Musik wie Jimmy Yancey, Meade Lux Lewis. Aber auch Professor Longhair, James Booker, sowie Ray Charles begeisterten ihn und wer seine linke Hand beim Spiel beobachtete, merkte sofort den Einfluss dieser Pianisten.
Natürlich hat Jo Bohnsack seine Musik auch auf über 10 CDs für den heimischen Genuss konserviert, unter anderem mit einem Tribut an seine Helden auf der Scheibe "A Tribute To My Heroes".
Jo Bohnsack verstarb im Oktober 2024 im Alter von nur 64 Jahren nach schwerer Krankheit.
Hinweis: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
31.10.2024: Jo Bohnsack im Alter von 64 verstorben
Jo Bohnsack, Pianist aus Sylt und ein bedeutender Vertreter des Boogie Woogie, ist im Alter von 64 Jahren verstorben. Seine musikalische Laufbahn führte ihn auf internationale Bühnen und Festivals, darunter das renommierte Jazz & Heritage Festival in New Orleans. Für sein herausragendes Talent wurde er als einer der wenigen deutschen Musiker in die Steinway-Künstlerliste aufgenommen. Bohnsacks Karriere begann in Hamburg, wo er regelmäßig im Cotton Club und der Fabrik auftrat und das Publikum mit seinem jugendlichen Charme und seinem mitreißenden Spiel begeisterte. Seine Auftritte führten ihn über die Landesgrenzen hinaus bis nach Mexiko und Indonesien. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Größen wie Champion Jack Dupree, Roy Hargrove und B.B. King trugen zu seinem internationalen Renommee bei. Neben einer Vielzahl an Konzerttourneen und Fernsehauftritten veröffentlichte Bohnsack auch über zehn Alben, darunter das Werk "A Tribute To My Heroes". Die musikalischen Grundlagen legte er mit einem abgeschlossenen Studium an der Hamburger Musikhochschule, und seine Examensarbeit über die Entstehungsgeschichte des Boogie Woogie in den USA zeigt seine tiefe Verbundenheit zur Musikrichtung. Seine musikalischen Einflüsse reichten von klassischen Boogie-Pianisten wie Jimmy Yancey bis hin zu Größen wie Ray Charles und James Booker. Jo Bohnsack bleibt als markante Persönlichkeit und bedeutender Musiker in Erinnerung. Sylt1.tv hat einen schönen Nachruf auf Jo Bohnsack verfasst.